Die Saison der Olivenernte

Veröffentlicht am : 01-11-2018

Von November bis Februar ist die Saison der Olivenernte. Olivenhaine gibt es in Tunesien überall: im Norden wie im Süden, in den Bergregionen und den Ebenen, auf den Hügeln und entlang des Meeres. Bald wird das weltweit bekannte Olivenöl wieder aus den Ölmühlen fließen.

Tunesien ist mit Abstand das erste olivenölexportierende Land außerhalb der Europäischen Union. In manchen Jahren exportiert das relativ kleine Tunesien, dessen Staatsgebiet teilweise von Wüste bedeckt ist, ebenso viel oder sogar mehr Öl als Spanien. Tunesien ist auch der weltweit größte Exporteur von biologischem Olivenöl.
Der Olivenbaum ist für die Landschaft typisch: man findet ihn in den riesigen Ebenen rund um Sfax, in den sandigen Böden der Insel Djerba oder an den Berghängen des westlichen Tunesiens.

Handgepflückte Oliven

Auch heute noch werden 95 % der Olivenbäume in Tunesien ohne Chemie kultiviert. Die Oliven werden immer noch per Hand gepflückt. Bei einem Besuch im tunesischen Hinterland entdeckt man um diese Jahreszeit überall die Bockleitern der Pflücker und Pflückerinnen, die mit Rechen und Spezialhandschuhen die Früchte Ast für Ast vom Baum lösen.
Es gibt noch viele traditionelle Ölmühlen. In diesen werden die Oliven unter einem Mahlstein, der von einem Dromedar (oder heute meist von einem Elektromotor) betrieben wird, zermahlen. Anschließend wird die Olivenpaste zwischen zwei aus Halfagrass geflochtenen runden Matten gepresst. Auf Djerba und im Südosten Tunesiens trifft man auch auf unterirdische Ölmühlen, die natürlich gekühlt werden, sodass die Temperatur angenehm und konstant bleibt. Man erkennt sie an den großen direkt aus der Erde ragenden Kuppeln.

Tunesisches Olivenöl, Öl der Spitzenklasse

Das aus Tunesien stammende Olivenöl ist noch weitgehend unbekannt, da es nur selten unter einer tunesischen Marke verkauft wird. Dennoch zählt es zu den berühmtesten Ölen. Die tunesischen Produzenten werden bei internationalen Olivenölwettbewerben regelmäßig ausgezeichnet.
Für die Ölerzeugung werden hauptsächlich zwei große Olivensorten verwendet: in den nördlichen Regionen liefert die Sorte „Chetoui“ ein Öl mit intensivem Geschmack und einer leichten Bitternote; im Süden produziert man aus der Sorte „Chemlali“ ein im Geschmack sanfteres Öl. Daneben produziert Tunesien noch Dutzende andere Olivensorten.

Der Olivenbaum definiert den Mittelmeerraum

„Das Mittelmeer erstreckt sich vom ersten Olivenbaum, auf den man, vom Norden kommend, trifft bis zu den ersten kompakten Palmhainen, die sich aus der Wüste erheben“, schrieb der Historiker Fernand Braudel. In diesem Sinne ist Tunesien ein zutiefst mediterranes Land!

Tipps

Versäumen Sie es nicht, das lokale Olivenöl zu probieren, zum Beispiel in einem der Dörfer, wo man es mit etwas traditionellem Brot verkostet.
Entdecken Sie auch die tunesischen Olivenölmarken: einige von ihnen sind auch in Geschäften in Europa, Kanada, den USA, … erhältlich.
Besuchen Sie die unterirdischen Ölmühlen in Midoun (Djerba), Toujane, Matmata…
Einige Reisebüros organisieren auch Gruppenbesichtigungen von Ölmühlen.
Beteiligten Sie sich an der Olivenernte im Hotel Seabel Alhambra (Port El Kantaoui), das inmitten eines Olivenhains errichtet wurde.


Unsere Partner