Bardo-Museum: Wiedereröffnung des Kairouan-Saals

Veröffentlicht am : 15-04-2019
Wertvolle alte Manuskripte wie der berühmte blaue Koran sind der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Eine gute Gelegenheit den Teil des Bardo-Museums zu besuchen, der dem islamischen Erbe gewidmet ist.


Seltene und sehr wertvolle Objekte werden ab nun wieder im Nationalmuseum des Bardo ausgestellt. Die Wiedereröffnung des Kairouan-Saals ist eine gute Gelegenheit, um der reich ausgestatteten islamischen Abteilung des Museums einen Besuch abzustatten.

Kairouan-Saal

Der blaue Koran
Das Bardo-Museum besitzt fünf Seiten eines besonderen Schatzes des tunesischen Kulturerbes: den blauen Koran. Das berühmte in Tunesien (wahrscheinlich im 10. Jahrhundert) hergestellte Manuskript wurde mit goldenen Lettern auf einem nachtblau gefärbten Pergament kalligraphiert.
Weltweit existieren ungefähr einhundert Blätter von denen die Hälfte in Kairouan aufbewahrt wird.




Der Koran der Amme
Eine Frau Namens Fatima, Palastverwalterin und Gouvernante des jungen Emirs Badis, vermachte dieses Exemplar im Jahr 1020 der Großen Moschee von Kairouan. Der Koran umfasst 6.000 Seiten mit einer Höhe von 60 cm, die in einer großen Truhe aufbewahrt werden. Aus dem Titelblatt ist zu entnehmen, dass der Koran von einer Frau mit Namen Dorra hergestellt worden war, nicht bekannt ist, ob diese Frau die Kalligrafie selbst angefertigt oder nur überwacht hat.




Handschriften aus dem 8. Jahrhundert
Diese Koranhandschriften verwenden eine sehr alte Hijazi genannten Kalligrafie.




Kalligrafie und Arabesken 
Links, Frontispiz eines Korans. Rechts, Detail einer Sure (der Titel und die Verszahlen werden auf dem Dekorband wiedergegeben). 




Bemalte Holzschnitzereien
Alte Holzschnitzereien aus Baudenkmälern aus Kairouan wurden über die Jahrhunderte aufbewahrt und restauriert.




Mahdia-Saal, Tunis-Saal


Während der Kairouan-Saal sich mit den Anfängen des Islams in Tunesien befasst (647-909), stammen die im Mahdia-Saal ausgestellten Objekte aus der Zeit der Fatimiden- und Ziriden (909-1050). Der Tunis-Saal ist späteren Epochen gewidmet.

Mahdia-Saal
Das prunkreiche Leben am fatimidischen Prinzenhof wird in diesem Saal dargestellt: Musik und Weinschalen, die Freuden der Jagd, wertvolles Tafelgeschirr …





Tunis-Saal
Der Saal, in dem noch Fragmente der ersten Ausstattung des Palastes (erbaut im 15. Jahrhundert) erhalten sind, zeigt vor allem zahlreiche Keramikgegenstände.


Das Museumscafé 
Beenden Sie Ihren Besuch mit einer einem Prinzen würdigen Pause: von der islamischen Abteilung gelangt man in einen entzückenden andalusischen Garten, in dem das Café des Museums eingerichtet wurde. 



Die islamische Abteilung liegt im Erdgeschoss des Museums, rechts des von einem schönen Gewölbe überdachten Gangs.


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